Der Rücktritts-Talk

Fuchs: „Ein Märchen, in dem viel Arbeit steckte!“

Fußball International
07.01.2023 06:05

Im Alter von 36 Jahren hat Christian Fuchs in den USA seine Spieler-Karriere beendet. Für die „Krone“ blickt der Ex-Teamkapitän auf die vielen Höhepunkte zurück ... 

„Krone“: Wie geht’s nach der Verkündung des Rücktritts?
Christian Fuchs: Ich sitze gerade seit mittlerweile sechs Stunden im Auto Richtung Charlotte. Und habe ohne eine Minute Pause telefoniert. Unglaublich, wie viele Leute sich melden. Mehr, als wenn ich die Premier League gewonnen hätte! Es scheint so, als hätten sie alle eine Freude, dass ich endlich aufhöre (lacht).

Was sind die nächsten Pläne?
Ich werde Co-Trainer beim Charlotte FC! Es hätte mich schon gereizt, noch eine Saison als Spieler anzuhängen. Aber Cheftrainer Christian Lattanzio hat mich schon vor einigen Monaten gebeten, dass ich seinen Co machen soll. Eine neue, super interessante Herausforderung, die mich sehr reizt. Ich bin extrem motiviert, viel und schnell zu lernen.

Die Karriere als Kicker in der National Football League (NFL) muss also noch warten ...
Das kann ich noch machen, wenn ich 50 bin (lacht).

Deine Laufbahn von Niederösterreich und vom Burgenland hinaus in die große Welt des Fußballs klingt wie ein Märchen. Wie blickst du zurück?
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Alles kam märchenhaft und unerwartet. Ein Märchen, aber ich weiß auch, wie viel Arbeit darin steckt, dass es wirklich wahr werden konnte. Schon alleine, dass ich es in den Profifußball geschafft habe, mit Mattersburg in der österreichischen Bundesliga spielen durfte, bedeutete die Erfüllung eines Traums. Dann merkst du, dass da noch mehr Potenzial sein könnte, dass sogar das Ausland möglich sein könnte. Immer gepaart mit harter, akribischer, unermüdlicher Arbeit.

Was waren deine prägendsten Momente in Deutschland?
Unter Thomas Tuchel bei Mainz zu arbeiten, war genial. Aber auch das erste Spiel mit Schalke: Sieg im Supercup, ausgerechnet gegen Dortmund! Und dann mein Tor für Schalke in der Champions League im Bernabeu gegen Real Madrid. Nach diesem Treffer schoss mir sofort mein U11-Trainer bei Wiener Neustadt, Sepp Schneider, ins Gedächtnis. Er meinte damals, dass es sein großer Traum sei, dass einmal einer von uns Burschen im Bernabeu ein Tor schießen würde. Das war dann Gänsehaut pur.

Es folgte England und das Wunder von Leicester ...
Es war deshalb ein Wunder, weil uns keiner diesen Meistertitel zugetraut hatte. Die Buchmacher legten eine Quote von 5000:1. Leicester war eine echte Wohlfühl-Oase. Klar, war das harte Arbeit und Disziplin, aber wir hatten richtig viel Spaß. Einer der größten Bausteine des Erfolgs war der Zusammenhalt im Team. Leicester entwickelte sich zu einer echt großen Hausnummer in England, der FA-Cup-Sieg danach war kein Zufall.

Und deine Karriere im österreichischen Nationalteam?
Da verspürte ich immer diesen riesigen Stolz, die rot-weiß-roten Farben zu vertreten. Über zehn Jahre lang. Stolz bin ich vor allem darauf, dass ich diesen ganzen Weg in der Entwicklung der Mannschaft mitgegangen bin. Wir waren ein Team, das sich fast gegen jeden Gegner schwer getan hat. Und dann haben wir uns zu einer Truppe entwickelt, die sich mit tollem Fußball aus eigener Kraft für die EM qualifiziert hat. Es war immer wunderschön, für Österreich zu spielen, auch in den harten Phasen.

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