Es waren sieben Monate, in denen es phasenweise ganz, ganz kritisch aussah – doch jetzt ist der Weg für den Neustart von KTM endgültig frei. Am Montag endete die Zahlungsfrist für die 30-Prozent-Quote, die die Gläubiger des Motorradherstellers akzeptiert hatten. Nach der Überweisung von gesamt 525 Millionen Euro ist die Insolvenz der Mattighofener abgehakt, der Blick nach vorne gerichtet.
Beim MotoGP-Grand-Prix am vergangenen Wochenende in Assen gab’s mit dem holländischen König Willem-Alexander sogar royalen Besuch in der Box von KTM. Knapp neuneinhalb Autostunden entfernt endete fast zeitgleich das letzte Kapitel der Insolvenz des Motorradherstellers. Bis gestern wurden die Forderungen der Gläubiger beglichen, die zuvor monatelang um ihre Forderungen zittern mussten – und letztlich eine 30-Prozent-Quote akzeptiert hatten.
Rund 1300 Überweisungen in den vergangenen Tagen
Aufgrund des enorm hohen Schuldenbergs wurden letztlich 525 Millionen Euro an Lieferanten und Banken ausbezahlt. Rund 1300 Überweisungen waren dafür nötig, bestätigt Peter Vogl, der seit Ende November als Sanierungsverwalter der KTM AG agiert hatte. Als Treuhänder wickelte er nun noch die Quotenzahlungen ab.
Die Insolvenz von KTM war das größte Sanierungsverfahren der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.
Peter Vogl, Sanierungsverwalter der KTM AG
Bild: Kerschbaummayr Werner
Wie geht’s jetzt bei KTM weiter? Die Produktion in Mattighofen und Munderfing steht nach wie vor still, soll aber mit 28. Juli hochgefahren werden. Alle Beschäftigten werden seit Mai und noch bis Ende Juli – geregelt durch eine Betriebsvereinbarung – für eine 30-Stunden-Woche bezahlt, dann ist die Rückkehr in den Vollzeitmodus geplant.
Lagerbestände reduzieren sich immer weiter
Der Abbau der Lagerbestände läuft besser als gedacht, betonte man zuletzt bei der Hauptversammlung der Pierer Mobility AG, die ja die Muttergesellschaft der KTM AG ist. Neben der KTM AG waren Ende November 2024 auch die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH in die Insolvenz geschlittert, allen drei Gesellschaften gelang erfolgreich die Sanierung.
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