Es geht um Drogen und um Macht! Zwei Tschetschenen-Banden sollen am Busbahnhof in Wels (OÖ) einen Revierkampf miteinander ausgefochten haben. Ein Tschetschene soll zwei Landsleute mit einer Machete verletzt haben, ein Schnitt verfehlte eine Oberschenkelarterie nur knapp. Die „Krone“ kennt die Details.
Auch wenn die Exekutive noch mauert: Langsam werden immer mehr Details zu der blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei Tschetschenen-Gruppen in der Nacht auf Mittwoch am Busbahnhof in Wels bekannt. Linzer und Welser Tschetschenen sollen sich dort kurz nach Mitternacht getroffen haben, um auszuhandeln, wer mit welchen Drogen wo handeln darf.
Vorwiegend soll es dabei um Kokain gegangen sein. Doch relativ rasch – so der bisherige Ermittlungsstand – sollen die beiden Anführer aneinandergeraten sein. Der Linzer Tschetschene soll dann mit einer Machete herumgefuchtelt und zwei Landsleute verletzt haben – wir berichteten. Daraufhin attackierten die Welser den Linzer gemeinsam, prügelten ihn nieder. Unklar ist allerdings, ob es zwei Helfer waren oder zwei Gegner.
Drei Verdächtige festgenommen
Einer wurde jedenfalls mit einem Schnitt in den Oberschenkel schwer verletzt. Die Klinge verfehlte die Arterie angeblich nur um fünf Zentimeter. Der Zweite bekam einen Bauchschnitt. Einer der beiden wurde mit Notarztbegleitung ins Welser Klinikum eingeliefert, der Zweite mit der normalen Rettung, bestätigte das Rote Kreuz auf Anfrage. Mittlerweile sind drei Verdächtige festgenommen, ein vierter Mann wird noch intensiv gesucht. Ob sich letztlich im Detail klären lässt, wer wen wann und wie verletzt hat, ist fraglich.
Dem Angeklagten drohen wegen schwerer Erpressung bis zu zehn Jahre Haft. Es komme noch andere Delikte dazu.
Ulrike Breiteneder, Staatsanwaltschaft Linz
Bild: KERSCHBAUMMAYR / FOTOKERSCHI
Beim Geldeintreiben angeschossen
In Erinnerung ist noch, wie am 14. Jänner im Linzer Stadtteil neue Heimat kurz vor 11 Uhr ein Tschetschene (39), der in einem BMW X5 mit tschechischen Kennzeichen saß, angeschossen worden war. Erst zwei Monate später konnte der mutmaßliche Täter, ein Nordmazedonier (43), in der Schweiz verhaftet werden. Das Opfer wollte angeblich Schulden aus Drogengeschäften eintreiben. Und der Tschetschene hatte zuerst einen Syrer (43) als den Schützen bezichtigt.
Die Staatsanwaltschaft Linz hat nun gegen ihn Anklage wegen schwerer Erpressung – da ging’s um Schutzgeld von einem Handyshop-Betreiber –, Verleumdung und Falschaussage erhoben.
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