Die offizielle Staatstrauer ist zu Ende, das Entsetzen bleibt. Graz steht unter Schock – eine Stadt, eine Schule, ein Land trauern um zehn unschuldige Menschenleben, ausgelöscht durch die Waffe eines 21-jährigen Ex-Schülers. Ein junger Mann, beim Bundesheer wegen psychischer Labilität als untauglich eingestuft, in Betreuung beim AMS – und doch legal im Besitz mehrerer Feuerwaffen. Wie kann das sein?
In Österreich braucht es für den Waffenerwerb einen psychologischen Test. Doch wie verlässlich sind diese Gutachten wirklich? Wer kontrolliert ihre Qualität, Seriosität und Unabhängigkeit? Nach der Tragödie in Graz drängen sich diese Fragen auf. Geht es bei diesen Tests tatsächlich um Sicherheit – oder mehr ums schnelle Geschäft? Wir wissen es nicht. Aber wir wissen: So wie sie derzeit gestaltet sind, bieten sie keinen wirksamen Schutz vor Gewalt.
Bürgermeisterin Elke Kahr war die erste, die nach der Tat öffentlich eine Verschärfung des Waffengesetzes forderte. Bundespräsident Alexander Van der Bellen schloss sich bei seinem Kondolenzbesuch in Graz an. Nun scheint auch die Bundesregierung in Bewegung zu geraten: Erste Signale deuten darauf hin, dass das seit 30 Jahren bestehende Waffengesetz noch heuer reformiert werden soll. Gut so! Nur die FPÖ ringt offenbar noch immer um Worte – oder vermeidet sie bewusst.
Eines ist klar: Der Schutz der Allgemeinheit muss Vorrang haben vor dem individuellen Wunsch, eine Waffe zu besitzen. Das ist keine Einschränkung von Freiheit – es ist die Voraussetzung für ein sicheres Zusammenleben.
Es ist höchste Zeit, dass sich etwas ändert.
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