Pensionistin (90) erschlug Freundin mit Kochtopf

So habe sich die Angeklagte ihrer jüngeren Freundin gegenüber geistig überlegen gefühlt, obwohl sie ihre Hilfe gebraucht hätte. Bereits vor der tödlichen Tat hatte die heute 90-Jährige ihre Freundin mehrmals verbal und körperlich angegriffen. Die 77-Jährige habe das hingenommen, sagte die Vorsitzende Richterin in München.

Das Verfahren sei ungewöhnlich, unter anderem wegen des hohen Alters der Angeklagten. Bevor die 90-Jährige ihre Freundin mit dem Kochtopf erschlug, hatte es ihrer Angabe nach einen Streit um das Aufräumen von Einkäufen gegeben. Erst einige Tage nach dem Vorfall wählte die Pensionistin den Notruf und meldete eine Tote in ihrer Wohnung. Am Tathergang gab es bereits zu Beginn des Verfahrens wenig Zweifel.

Mehr als acht Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes verlangt, die Verteidigung auf eine Bewährungsstrafe wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge plädiert. Das Landgericht München entschied sich für einen Mittelweg und sprach die Pensionistin wegen Totschlags und schwerer gefährlicher Körperverletzung schuldig. Sie wurde zu acht Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die 90-Jährige war seit der Tat im vergangenen Sommer in Untersuchungshaft.