Die Wiener Austria hat am Sonntag die letzte realistische Chance auf den Fußball-Meistertitel verspielt – und das ausgerechnet gegen den Erzrivalen. Rapid gewann das 346. Derby nach Toren von Dominik Fitz (80./Elfer) beziehungsweise Guido Burgstaller (32.) und Ercan Kara (84.) mit 2:1 gegen die „Veilchen“, die damit zwei Runden vor Schluss sechs Punkte hinter Sturm Graz und drei Zähler hinter dem WAC liegen.
Für die Hütteldorfer war es der dritte Sieg über die Violetten im vierten Saisonduell und der erste seit 1. September 2019 am Verteilerkreis. Außerdem gelang ihnen nach zuletzt vier Niederlagen und einem Unentschieden wieder ein voller Pflichtspiel-Erfolg, gleichzeitig der erste unter Interimscoach Stefan Kulovits. Die Austria hat in den jüngsten sechs Runden vier Niederlagen kassiert.
Der erste Aufreger vor rund 14.622 Fans – Rapid-Anhänger waren nicht zugelassen – spielte sich im Strafraum der Gäste ab. Mamadou Sangare brachte Maurice Malone zu Fall, die Pfeife von Schiedsrichter Christopher Jäger blieb aber stumm (3.). Drei Minuten später tauchte Burgstaller auf der Gegenseite nach Pass von Lukas Grgic allein vor Austria-Goalie Samuel Sahin-Radlinger auf, der die Direktabnahme des Stürmers parierte.
Burgstaller traf erstmals nach schwerer Kopfverletzung
Es folgte ein Kopfball-Aufsitzer von Malone über das Tor (9.) und ein längerer Leerlauf, ehe Rapid aus einer Standardsituation zuschlug. Nach Corner von Matthias Seidl und Kopfball-Verlängerung von Isak Jansson beförderte Burgstaller den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Es war der erste Treffer des 36-Jährigen seit seiner schweren Kopfverletzung im Winter.
Die Austria versuchte verbissen, noch vor der Pause den Ausgleich zu erzielen und kam ihrem Ziel zweimal ganz nahe. Matteo Perez Vinlöf traf aus kurzer Distanz das Lattenkreuz (38.), bei einem Schuss von Dominik Fitz retteten Rapid-Goalie Niklas Hedl und Aluminium, den abspringenden Ball setzte Malone aus kurzer Distanz neben das Tor (45.+2).
In der zweiten Hälfte sorgte zunächst eine unfreiwillige Kollision von Jansson und Jäger für Aufsehen. Der Referee war danach benommen und musste kurz verarztet werden, konnte aber weitermachen (54.). Mit Fortdauer der Partie wurde der Druck der Austria immer größer, zwingende Chancen blieben jedoch Mangelware – bis zur 78. Minute. Malones Schuss ging an den Arm von Ange Ahoussou, Jäger entschied nach Begutachtung der Videobilder auf Elfmeter – Fitz verwandelte sicher.
Kara köpfelte Rapid ins Glück
Die Partie schien in Richtung Austria zu kippen. Malone war bereits an Hedl vorbei, brachte den Ball aber aus spitzem Winkel nicht im Tor unter (82.). Wenig später wurde es im Stadion plötzlich wieder leise, denn Burgstallers Ersatzmann Kara köpfelte wieder nach Seidl-Corner ein. Der Ex-ÖFB-Teamspieler netzte erstmals seit seiner Rückkehr zu Rapid. Die Austria konnte nicht mehr zusetzen, für sie geht es in den abschließenden Partien gegen den WAC (auswärts) und Blau-Weiß Linz (daheim) wohl nur noch um Endrang zwei.
FK Austria Wien – SK Rapid 1:2 (0:1)
Wien, Generali-Arena, 14.622 Zuschauer, SR C. Jäger.
Tore:
0:1 (32.) Burgstaller
1:1 (80.) Fitz (Handelfmeter)
1:2 (84.) Kara
Austria: Sahin-Radlinger – Handl, Dragovic, Wiesinger – Ranftl, Fischer (68. Gruber), Barry, Perez Vinlöf (68. Guenouche) – Fitz – Malone, Prelec
Rapid: Hedl – Bolla, Vincze, Ahoussou, Oswald – Sangare (75. Bischof), Amane, Grgic – M. Seidl (89. Kerschbaum), Burgstaller (69. Kara), Jansson (75. Radulovic)
Gelbe Karten: Prelec, Perez Vinlöf, Dragovic, Malone, Fitz bzw. Bolla, Hedl
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