NOYB droht mit Klage

WhatsApp-User bekommen künftig Werbung zu sehen

Digital
17.06.2025 09:16

Der Messenger-Dienst WhatsApp hat angekündigt, künftig Werbung in seine Smartphone-App einzubauen. Die Werbeanzeigen sollen in der Rubrik „Aktuelles“ geschaltet werden, wo auf Kanäle und Statusanzeigen anderer WhatsApp-Kontakte zugegriffen werden kann.

Dies erklärte das Unternehmen am Montag. WhatsApp, das seit 2014 zum Meta-Konzern gehört, betonte, dass sich für Nutzer, die den Dienst lediglich für private Konversationen nutzen, nichts ändern werde.

Anders als auf den ebenfalls zu Meta gehörenden Plattformen Facebook und Instagram gibt es auf WhatsApp bisher keine Werbung. Der Facebook-Konzern hatte WhatsApp vor über zehn Jahren für 19 Milliarden Dollar übernommen. Seitdem wurde darüber spekuliert, ob und wie Meta versuchen werde, die enorme Nutzerzahl des Dienstes geschäftlich zu nutzen.

Kritik von Datenschützern von NOYB
Für die Online-Werbung bei WhatsApp greife Meta unter anderem auf Nutzerdaten der anderen beiden Dienste zurück, betonte die Gruppe None Of Your Business (NOYB, „Geht Dich Nichts An“) des Bürgerrechtsaktivisten Max Schrems. „Meta macht hier genau das Gegenteil von dem, was das EU-Recht vorschreibt“, sagte Schrems. „Ohne eine freiwillige Einwilligung ist die Verknüpfung der Daten und personalisierte Werbung ganz klar illegal.“ Er kündigte an, rechtliche Schritte gegen Meta zu prüfen.

NOYB hatte im vergangenen Jahr ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) erreicht, das Meta die Verarbeitung bestimmter persönlicher Nutzerdaten verbietet. Die Datenschützer legten auch Beschwerde gegen das Abo-Modell des Konzerns ein, in dessen Rahmen Nutzer für eine werbefreie Variante von Facebook und Instagram Gebühren zahlen müssen.

Monatlich zwei Milliarden Nutzer weltweit
WhatsApp ist als verschlüsseltes Kommunikationsinstrument äußerst beliebt. Nach Angaben des Unternehmens nutzen monatlich mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit die App. Entsprechend heikel ist die Einführung von Werbung. Noch 2023 hatte WhatsApp einen Bericht, wonach Meta Werbeanzeigen in dem Messenger einbauen wolle, zurückgewiesen.

„Ich möchte eines ganz klar sagen: Ihre persönlichen Nachrichten, Anrufe und Statusmeldungen bleiben Ende-zu-Ende verschlüsselt“, betonte Nikila Srinivasan von Meta nun. „Das bedeutet, dass niemand, nicht einmal wir, sie sehen oder hören kann, und sie können nicht für Werbung verwendet werden.“ Auch werde WhatsApp keine Telefonnummern an Werbetreibende verkaufen und persönliche Nachrichten, Anrufe und Gruppenmitgliedschaften nicht zur Personalisierung von Werbeanzeigen nutzen.

Für die künftigen Anzeigen im „Akuelles“-Reiter würden „grundlegende Informationen wie Ihr Land oder Ihre Stadt, die Sprache Ihres Geräts und Ihre Aktivitäten innerhalb der Registerkarte ‘Aktuelles‘ verwendet“, führte Srinivasan aus. Einen genauen Zeitplan nannte er nicht. Das Rollout soll demnach schrittweise über die kommenden Monate passieren.

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