Bei den jüngsten Luftschlägen gegen den Iran gelang es den Israelis, nicht nur eine Reihe persischer Atom-Wissenschafter, sondern auch führende Militärs wie den Kommandeur der Revolutions-Garden zu töten. Auch Revolutionsführer Ajatollah Khamenei hätte man leichterdings liquidieren können, hört man aus israelischen Regierungskreisen, wenn man nur gewollt hätte.
EINERSEITS heißt es, dass sich US-Präsident Donald Trump höchstpersönlich gegen einen solchen Anschlag auf das Leben des iranischen Staatsoberhaupts ausgesprochen hätte. Nach dem Motto: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Und wo käme man denn da hin, wenn die wechselseitige Ermordung von Staatsoberhäuptern auf der internationalen Bühne Schule machen würde.
ANDERERSEITS legen es die Israelis und offenbar auch ihr US-amerikanischer Verbündeter darauf an, im Iran einen Systemwechsel herbeizuführen. Nach nahezu 50 Jahren schiitischem Gottesstaat und Mullah-Diktatur wäre ein solcher aller Wahrscheinlichkeit nach im Interesse des persischen Volkes. Die seit Jahren schwelende Protestbewegung beweist dies.
Ob ein solcher Systemwechsel aber nur durch die Liquidierung des greisen Ober-Mullahs bewirkt werden kann, ist eine andere Frage. Auch hier stellt sich das ethische Problem, wie weit Tyrannenmord legitim und vertretbar ist. Und überdies ist längst nicht klar, was die Alternativen zur Mullah-Herrschaft wären. Ein prowestliches aber korruptes System wie seinerzeit unter dem Schah?
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.