Kampf gegen Fentanyl

Ruf nach Prüfstelle für „saubere“ Drogen in OÖ

Oberösterreich
18.06.2025 19:00

Eine Anlaufstelle für Süchtige, bei der sie ihre illegalen Substanzen überprüfen lassen können – was auf den ersten Blick ein wenig abseitig erscheint, hat durchaus einen seriösen Hintergrund: Häufig werden den Drogen noch gefährlichere Stoffe beigemischt. Die Grünen hätten so etwas gerne in Oberösterreich.

Es wirkt bis zu 50-mal stärker als Heroin und hat ein exorbitant hohes Suchtpotenzial: Fentanyl ist jenes synthetische Opiod, das in den USA seit den 2010er-Jahren Zigtausende Todesfälle verursacht hat. In den vergangenen Jahren ist die Substanz, die in der Medizin als Schmerzmittel eingesetzt wird, zunehmend nach Europa und auch nach Österreich vorgedrungen – und zwar unter anderem, indem es anderen Drogen beigemischt wird, was die Konsumenten in der Regel aber nicht wissen.

Geringste Mengen können tödlich sein
Das Problem: Bereits zwei Milligramm des Stoffes führen zu einer lebensbedrohlichen Überdosis. Damit Abhängige sicher sein können, dass ihre Substanzen „sauber“ sind, haben die Städte Wien und Graz Stellen eingerichtet, wo man Drogen anonym und kostenfrei abgeben und durch qualifizierte Labors testen lassen kann. 

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Man kann sich eine Welt ohne Drogen wünschen und auch mit unterschiedlichen Maßnahmen darauf hinarbeiten. Aber wir müssen uns der Realität stellen, dass Drogen konsumiert werden und mit diesem Faktum umgehen.

Anne-Sophie Bauer, Sicherheitssprecherin Grüne OÖ

„Drogenkonsum ist Realität“
Ein derartiges „Drug Checking“-Angebot fordern die Grünen auch in Oberösterreich. Ein entsprechender Antrag wurde am Mittwoch im zuständigen Landtagsausschuss behandelt. „Wir müssen uns der Realität stellen, dass Drogen konsumiert werden und mit dem Faktum umgehen“, sagt die Sicherheitssprecherin der Grünen, Anne-Sophie Bauer. Ziel müsse es sein, „Sicherheit und Schutz für die Betroffenen zu erhöhen und noch gravierendere Folgeschäden zu vermeiden“. „Drug Checkings“ würden hier ebenso dazugehören wie gut ausgestattete Suchtprävention und Street Work.

Im Unterausschuss geht's weiter
Bis es sie in Oberösterreich gibt, dürfte es allerdings noch ein wenig dauern: Der Antrag wurde am Mittwoch in den Unterausschuss Gesundheit weitergeleitet, wo das Anliegen der Grünen nun weiter ausgearbeitet werden soll. Bauer geht da von „zielführenden Gesprächen“ aus: „Wir haben gute Reaktionen auf unsere Anliegen bekommen. Das ist erfreulich und zeigt, dass wir mit unserer Forderung nach ,Drug Checkings‘ ein zusehends größeres Problem und einen effektiven Lösungsweg aufgezeigt haben.“

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